Seit vielen Jahren gibt es den Comic-Kater Garfield, der sich so gemächlich durchs Leben laviert. Sein Motto: "frech, fett, faul und filosophisch".
Warum denke ich dabei an Rechtsschutzversicherer? In den Anfangsjahren, als solche Versicherer noch "Anwalts Liebling" waren, lief es ganz gut. Dann kam dort wohl die Erkenntnis, dass Ausgaben für Fälle ja das Betriebsergebnis verhageln und so wird in letzter Zeit auf Teufel komm raus gekürzt. Einige Kollegen weigern sich schon, irgendwie mit diesen Geizhälsen zu verhandeln.
Der Geiz scheint aber auch bei der Erbringung von Arbeitsleistungen der dortigen Mitarbeiter einzusetzen. Da wird nicht mehr nachgedacht, sondern einfach mal eine dusselige Nachfrage per Textbaustein an den Anwalt gestellt.
Aktuell hat sich damit die H aus C hervorgetan (der Fall ist besonders schlimm: da läuft nicht nur die RSV über den Laden, Beklagte ist auch noch deren Wohngebäudesparte...):
Nach der Einreichung der Klage kommt die Gerichtskostenrechnung. Die geht an den Versicherer mit der Bitte um Überweisung an das Gericht, was auch erfolgreich erledigt wird. Merkposten: die Kontodaten des Gerichts sind dort also bekannt.
Das Verfahren entwickelt sich und ein halbes Jahr später soll ein Gutachten eingeholt werden. Das Gericht verkündet einen Beweisbeschluss, mit dem auch der Vorschuss auf die weiteren Kosten angefordert wird. Der Beschluss geht an den Versicherer mit der Bitte, den Vorschuss an das Gericht zu überweisen.
Statt nun mal weiter als vom Putz bis zur Tapete zu denken und in der Akte wegen der Kontodaten zu blättern (wenn die EDV das Gericht mit den erforderlichen Daten in der Fallakte schon nicht enthält), wird das weinerliche Schreiben abgeschickt, man könne die Überweisung nicht ausführen, weil die Kontoverbindung nicht mitgeteilt wurde.
Da fällt einem nicht mehr viel zu ein. Halt, doch: ich denke an das Motto von Garfield. Das müssen die sich dort angeeignet haben...